Mohammad hat das Wochenende mit einer bühnenreifen Vorstellung eingeläutet. Der Mann hat Magenkrämpfe so theatralisch vorgespielt dass er sofort im Raimundseminar unterrichten könnte, Mensch wat haben wir jelacht. Frei gekriegt hat er aber trotzdem. Ich trau ihm genau so weit wie ich ihn werfen kann, und dass er in der Kommunistischen Partei ist passt da wirklich sehr gut dazu, hehe.
Mittlerweile bin ich mir schon wieder nimmer sicher ob ich dieses Tagebuch für mich oder auch für andere schreiben soll. Ob dialogisches Schreiebn wirklich viel bringt, oder nur mich dazu weniger zu sagen, wird sich wohl noch herausstellen müssen.
Freitag haben wir dann bald Schluss gemacht uns sind mit dem Auto nach Batroun zum White Beach gedüst, ein Strand voller Flussteine mit Wellen, da kann man vielleicht sogar surfen, aber auf jeden Fall Windsurfen. Allerdings hat unser tolles Auto dass sicher schon den Zivilkriegt überlebt hat zum spucken und stottern angefangen. War aber weiter nichts gröberes, ist jetzt in der Reparatur, hoff ich.
Am Weg zurück vom Beach wollten wir noch Ayman im Pub treffen der sich grade mit unserem Hauptrener für die Konferenz am Dienstag getroffen hat. Nur dass das Pub in Beirut war, und nicht in Jounie so wie ich geglaubt hab. Stattdessen sind wir dann in Jounie herumgewandert und haben Elio auf seinem Standl besucht. Wie sich herausgestellt hat, hats genau zu der Zeit wieder einmal gekracht in Beirut, nicht wo wir hin wollten, aber mitten in der Beislstrasse, Freitag abend um 11, so richtig nett.
Wir haben das Wochenende mit Nona, ihrer Mutter und Ayman in seinem Haus in den Bergen verbracht. Fantastische Aussichten und kühles Wetter machen es sehr angenehm hier. Das gross Swimmingpool darf man dabei aber auch nicht vergessen. Es ist grundsätzlich alles recht gemütlich, ich hab allerdings Konversationsstress wie üblich. Wenn ich ständig Leute um mich hab werd ich anscheinend unwucht. Der Gedanke dass ich von ihm abhängig bin, hilft dabei halt auch nicht. Und dann wart ich ständig auf eine gute Gelegenheit ihn auf die andere Wohung anzusprechen. Damit reicts jetzt aber wirklich bald, je früher das geklärt ist, umso besser.
Ich hab auch angefangen erste Wörter Arabisch aufzuschnappen und erste Vokabel zu sammeln und zu üben. Ha, eine Vokabeldatei wär vielleicht eine gute Idee.
Irgendwie muss ich die Kommunikation in der Arbeit auf die Reihe kriegen, wie soll ich sonst mit dem Mohammed je auf einen grünen Zweig kommen? Ich bin noch nicht so recht happy für die zwei Chaoten verantwortlich zu sein, zumal ich ja über die lokalen Gegebenheiten wirklich keinen Tau hab. Am wichtigsten wird sein einfach schön langsam zum Arbeiten anfangen, Aufgaben übernehmen und gemeinsame Projekte durchziehen, dann wird sich das schon einspielen. Ich glaub aber dass ich insegesamt mehr Initiaitve an den Tag legen muss, ich bin ganz schön passiv geworden in letzter Zeit.
Related