Hochzeiten und Erbschaften

Am Samstag waren wir auf unserer ersten Libanesischen Hochzeit. Da geht’s ganz schön hoch her, 500 Gäste, Life Musik und DJ dass die Ohrwascheln noch am Morgen danach dröhnen. Ale und ich haben, trotz Flitze mit gutem Appetit, elegantem Outfit, und einer gekonnten Tanzeinlage zu YMCA beeindrucken können. Die Hochzeitstorte war siebenstöckig und das junge Glück hat sie mit einem Säbel angeschnitten. Man isst wirklich vorzüglich auf libanesisch und zum Schmausen gabs, neben den üblichen 10 verschiedenen Mezze (Vorspeisen), auch Schmankerl wie rohe Leber und eine Art Beef Tartar. Du weißt dass du willkommen bist wenn du von der Oma am Tisch die Happen bisfertig hergerichtet bekommst – das sich gegenseitig Füttern ist hier noch Ausdruck starker Bande.

Wie sich die Ale und ich so für den Abend hergerichtet haben, ist mir ein etwas beunruhigender Gedanke gekommen. Ich bin es ja gewöhnt dass mir Leute sagen ich sei dem Heinz sehr ähnlich. Das fängt damit an dass wir eigentlich Sockenhalter tragen sollten, weil wir haben beide keine Wadeln und so rutschen uns die Socken immer runter. Mit zunehmendem Alter spitzt sich der Trend dann auch noch zu, jetzt haben wir den gleichen Haaransatz, den gleichen Manierismus und beinah auch noch die gleiche Handschrift. Natürlich bin ich auch zum ausgemachten Zeitpunkt fertig angezogen, und warte dann eine halbe Stunde bis die Ale fertig ist, ganz genau wie der Heinz und die Cilli. Aber was mich am meisten fertig macht ist dass ich mir bald alle zwei Wochen einen Nagelzwicker kauf, ein unablässiger Ausrüstungsgegenstand des zivilisierten Mannes, und wenn ich dann einen brauch nie einer zu finden ist! Ganz wie mein Vater.

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